Polizei

Kriminalstatistik Landkreis Stade 2023: Mehr Straftaten, aber konstante Aufklärungsquote

Die polizeiliche Kriminalstatistik für den Landkreis Stade 2023 wurde veröffentlicht. Die Anzahl der Straftaten stieg im Vergleich zum Jahr 2022 um 8,47 Prozent von 10.381 auf 11.260 Straftaten im Landkreis Stade. Die Aufklärungsquote blieb bei einem leichten Rückgang auf 64,28 Prozent nahezu konstant. Damit liegt der Landkreis Stade im Bereich der Aufklärung etwa zwei Prozent über dem Durchschnitt des Landes Niedersachsen. Ein bundesweiter Vergleich ist aktuell noch nicht möglich, da noch nicht alle Bundesländer ihre Zahlen veröffentlicht haben.

Pro 100.000 Einwohner wurden im Jahr 2023 im Landkreis Stade 5.354 Straftaten in der Statistik aufgeführt. Zum Vergleich: Im Land Niedersachsen lag der Wert im Jahr 2023 bei 6.796 je 100.000 Einwohnern. Um die Zahlen besser einordnen zu können: Im Jahr 2022 war der Wert auf Bundesland-Ebene in Berlin mit 14.135 Straftaten je 100.000 Einwohnern am höchsten, während er in Bayern mit 4.698 am niedrigsten war.

„Trotz leicht angestiegener Fallzahlen konnten wir die erfolgreiche Aufklärungsarbeit der letzten Jahre fortsetzen und eine hohe Quote halten. Das zeugt doch von dem überdurchschnittlichen Engagement aller Polizeibeamtinnen und -beamten der verschiedenen Dienststellen der Polizei im Landkreis Stade.“

Polizeirat Martin Kaliebe, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Stade, zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung.

Große Veränderungen gab es laut Statistik im Landkreis Stade im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unter anderem bei:

  • Aufklärung von Ladendiebstahl: Steigerung um 52,21 Prozent
  • Anstieg der Opferzahl im Altersbereich der 0 bis 14-Jährigen um 33,16 Prozent, während z.B. bei den 18- bis 21-Jährigen ein Rückgang um 8,59 Prozent zu verzeichnen war.
  • Anstieg der Sexualdelikte um 25 Prozent auf 315 Straftaten. Davon sind über 64 Prozent auf die Verbreitung von (insbesondere kinder-)pornografischem Material zurückzuführen.
  • Steigerung der Diebstahlfälle um 16,2 %
  • Aufklärungsquote bei Diebstahl: Steigerung um 5,16 Prozent auf 40,34 Prozent
  • Tatverdächtige nichtdeutscher Staatsangehörigkeit: Anstieg um 20,75 Prozent. Bei deutschen Staatsangehörigen stieg der Wert um 1,78 Prozent. Zur Einordnung: Die meisten Tatverdächtigen besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit (3.440 deutsche zu 1.653 nichtdeutschen Personen). Im Verhältnis zur Einwohnerzahl im Landkreis Stade (187.251 deutsche und 23.055 ausländische Personen; Quelle: Nds. Landesamt für Statistik 2022) liegt der rein rechnerische Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in Bezug auf die Einwohnerzahl bei 7,17 Prozent zu 1,84 Prozent (deutschen Staatsangehörigkeit). Eine rechnerische Ungenauigkeit ist hier jedoch wahrscheinlich, da nur 74,16 Prozent der Straftäter dem Landkreis Stade als Wohnort zuzuordnen sind.